Am Westrand des Arbersees sind ca. 2 ha der Wasserfläche mit Schwingrasen bedeckt. Obwohl im Bayerischen Wald insgesamt acht Eiszeitseen existieren, gibt es nur im Großen und Kleinen Arbersee die als „schwimmende Inseln“ bezeichneten Schwingrasenflächen. Sie entstanden im 19. Jahrhundert, als der Arbersee für die Holztrift um mehr als einen halben Meter angestaut wurde. Dabei lösten sich Moordecken vom jetzigen Seeboden ab und „schwimmen“ seitdem auf der Wasseroberfläche.

Ein Relikt der Eiszeit
Wie ist der Große Arbersee entstanden?
An der Flanke des Großen Arbers gelegen, ist der Große Arbersee von einem dichten Urwald und Hochwald umschlossen. Er ist ein Relikt der Eiszeit und wird den Kar-Endmoränenseen zugeordnet.
Zu Beginn der Eiszeit war an seiner Stelle noch der Talschluss des Seebachs mit wenig geneigten Hängen. Fünfmal war der Große Arber innerhalb der Eiszeit für längere Zeiträume dauerhaft mit Schnee und Eis bedeckt und trug eine Firneiskappe. Die Firneismassen gerieten in den Hochlagen ins Gleiten und flossen als Gletscher ins Tal. Während der letzten Eiszeitperiode bildeten sich drei Gletscher aus. Die Größe des Arbersee-Gletschers, der ein Teil vom gesamten Arber-Gletscher war, wurde in einer Höhe von 1.050 m auf 125 m geschätzt. Das Gletscherende wurde bei 850 m Höhe festgestellt.
Als vor 10.000 Jahren die Eismassen innerhalb eines Zeitraumes von 100 bis 200 Jahren schmolzen, wurde das wohl eindrucksvollste Relikt dieser Gletscherbewegungen geschaffen: Der Große Arbersee. Die Eismassen hinterließen eine Mulde im Gesteinsgrund, die sich mit Wasser füllte und in zwei Becken aufteilte – ein westliches sowie ein östliches Seebecken. Durch diese Mulde fließt heute der Geigenbach. Auf der nördlichen Seite des Großen Arbers formten die Gletscher den Kleinen Arbersee.
Wie haben sich die schwimmenden Inseln gebildet?
Die Moordecke ist zwischen 1,5 und 3,5 Metern dick. Einige Bereiche weisen jedoch nur wenige Zentimeter Dicke auf. Die schwimmenden Inseln sind ohne feste Verbindung zum Untergrund. Sie heben und senken sich mit den Schwankungen des Wasserspiegels. An den flachen Ufern haben sie jedoch Kontakt zum Festland. Das Betreten der Inseln ist aus naturschutzrechtlichen Gründen verboten.
